Merrldyn
Licht - Leben - Liebe
Merrldyns Handlungen im ersten Zeitalter - Objektive Version
Merrldyn, mit der Spielfarbe Weiß, hatte den ersten Zug frei und so erschuf er ein vollkommenes, doch friedlich lebendes Volk nach seinem eigenen optischen Vorbild. Gleichzeitig aber wurde ihm aufgetragen ein weiteres Volk zu erschaffen, welches unterhalb der Erdoberfläche hausen soll. Ebenfalls mit guten Absichten, würden die Zwerge sich um die Schätze tief im Berge kümmern und gemeinsam mit den Elfen über die junge Welt wachen.
Terrel fiel es zu Merrldyn damit zu unterstützen, die Tiefen der Erde zugänglich und bewohnbar zu gestalten, doch hatte Terrel eigene Interessen im Sinn. So entstanden die Zwerge nach seinem Abbild. Als Terrel sich mit seiner ungebändigten Kraft jedoch zu sehr in den Schöpfungsvorgang einmischte, entlud sich eine gewaltige arkane Schockwelle in allen Dimensionen, welche enorme Auswirkungen auf alles Leben in der Welt nach sich zog. Fast alle Kreaturen, welche sich zu dem Zeitpunkt an der Oberfläche aufhielten, wurden mit arkaner Energie durchströmt und erhielten hierdurch die Macht, arkane Energien aus dem Reich der Götter zu entziehen. Magische Kraft entstand, doch brachte diese auch praktisch alles Leben auf der Welt für einen kurzen Moment zum Stillstand. Erinnerungen entschwanden den Geistern der sterblichen Völker und einige Kreaturen waren gänzlich dem Wahnsinn verfallen.
Der Tag der Erschaffung des Zwergenvolkes wird seitdem als "Tag des Erwachens" bezeichnet. Bei den Zwergen, weil sie an diesem Tag zum ersten Mal ihre Augen öffneten und bei den Elfen, weil diese nach der Auslöschung all ihre Erinnerung verloren und erneut wie neugeborene Kinder beginnen mussten, ohne jegliches Wissen über die Jahre, die sie bereits existiert hatten. Terrel wurde für seinen Egoismus durch die anderen Götter bestraft und aus deren Reich verbannt, sodass er zu einem irdischen Leben verdammt war, gepeinigt von der Sterblichkeit, die er als einstmaliger Gott so wenig verstand.
Merrldyn entschied sich hingegen dazu, einen Teil seiner göttlichen Macht aus freien Stücken zu opfern und dem Volk der Elfen vom "Tag des Erwachens" an zehn Jahre persönlich beizuwohnen. Er wanderte durch das arkane Gewebe, erschien den Elfen in fleischlicher Form und demonstrierte ihnen den Nutzen der magischen Kräfte aus der göttlichen Dimension. Fast ein jeder Elf war in diesem Moment ebenfalls dazu fähig, solche Kräfte zu nutzen. Doch ohne vorherige Kenntnis davon, wie man diese neue Macht zu nutzen vermag, hätte es schlimmes Unheil über die Welt bringen können. Merrldyn verstand sich als Lehrer und Architekt seines Volkes. Er vermittelte den Elfen Kultur, Wissen und Macht. Und so schlossen sie sich schon nach wenigen Jahren, noch während Merrldyns Anwesenheit, zusammen und gründeten die erste große Siedlung namens Beria'Lorn.
Als die zehn Jahre vorüber gezogen waren und Merrldyn in das Reich der Götter zurückkehren musste, entschied er sich für einen theatralischen Abschied. Er fuhr mit gleißenden Lichtern und Blitzen in den Himmel auf und berichtete den ahnungslosen Elfen, er müsse nun in die göttliche Dimension zurückkehren. Seit diesem "Tag des Abschieds" verehren ihn die Elfen nicht nur als ihren Fürsorger, sondern auch als ihren eigenen, ganz persönlichen Gott und Schöpfer.
Merrldyns Handlungen im zweiten Zeitalter - Objektive Version
Zu Beginn war das Land karg und leer. Wenige Pflanzen wuchsen und die wenigen Tiere kämpften erbittert um das vereinzelte Essbare. Die Finsternis beherrschte das Land und unterdrückte jeden Lichtschein, welcher sich am Himmel aufzutun vermochte. Die Rede ist von der großen Wüste Caladin, welche sich über den gesamten Süden des Erdballs erstreckt. Im Norden wurden die Kreaturen des Lichts, Elfen und Zwerge, von den dunklen Mächten der Finsternis vertrieben. Die Zwerge zogen sich in ihren alten Bau zurück, aus dem sie sich einst hervor gruben und erholten sich nie wieder ganz von diesem Rückschlag.
Die Elfen hingegen flohen voller Furcht und Bedauern in die westlichen Gebirge und schützen seither ihr Tal mit einer magischen Barriere, welche sie für die Außenwelt nicht nur unzugänglich, sondern gar unsichtbar macht. Somit gerieten sie in Vergessenheit. Gaius, der Göttervater, verbot Merrldyn die Rückkehr zum Volk der Elfen um dieses zu stärken, denn schon einmal war er zu lange dort geblieben.
So musste Merrldyn sich etwas neues einfallen lassen, um der Lage Herr zu werden und das Gleichgewicht der Welt wieder in Richtung Licht zu rücken. Die kurzlebigen Orks, welche sich rasch vermehrten und nur Krieg in ihren Herzen trugen, dienten Merrldyn teilweise als Vorbild, als er sich entschloss, ein ebenso kurzlebiges, erfindungsreiches und anpassungsfähiges Volk zu erschaffen.
Er entschied sich für eben jene trockene und unwirtliche Wüste, als er sich eine Heimat für sein neues Volk wählte. So nutzte er einen weiteren Teil seiner Macht um die Menschen zu schaffen. An einem Ort, an dem so schnell keine Gefahren auftauchen würden, hatte die Wüste doch wenig zu bieten, um den sich nach Krieg und Blut Sehnenden als Anlaufstelle zu dienen. Merrldyn bat Aquaria, die Herrscherin über das Wasser und die Gezeiten, einen kleinen Beitrag zu leisten und das Menschenvolk mit einem milden und regenreichen Jahr zu beschenken, welcher Teile der Wüste fruchtbar machte. Bis heute erstrecken sich einige Oasen mit saftigen Grünflächen über die gesamte Wüste. So konnte sich das Volk der Menschen, vorerst auf sich allein gestellt, im Schatten der anderen Völker, bis auf weiteres völlig unentdeckt, in aller Seelenruhe entwickeln.
Durch die kurze Lebenszeit vermehrten sich die Menschen rasch und strebten danach immer neue Ländereien in Besitz zu nehmen. So dauerte es nicht lange, bis die gesamte Wüste mit all ihren versteckten Bergtälern und Höhlen vollständig vom Menschenvolk erschlossen und vereinnahmt wurde. Als die Mächte im Norden, vor allem die Orks, immer gieriger nach neuem Land wurden, entschloss sich Merrldyn seine neuen Kinder zu warnen und ihnen zu befehlen sich zur Wehr zu setzen. Nachdem die Menschen über mehrere Jahrhunderte zu einem blühenden und mächtigen Volk wurden, entschied sich Merrldyn die gleiche Methode für sein Erscheinen zu nutzen, mit welcher er sich einst bei den Elfen verabschiedete.
Die Menschen waren überrascht von dieser göttlichen Erscheinung und verfielen in Ehrfurcht. Sie gehorchten Merrldyn, als er ihnen befahl alle Kräfte zu sammeln und nach Norden zu marschieren, um der drohenden Vernichtung durch die Orks entgegen zu treten und diese zu zerschlagen. Er lieh sich bei Faunus eine Horde weißer Rösser und gab sie der Armee der Menschen. Mit eintausend berittenen und schwer bewaffneten Kriegern marschierten die Menschen los in Richtung Norden. Sie durchquerten das karge Steppental, welches an den Dschungel grenzte. Auch den Dschungel durchquerten sie unaufhaltsam. Selbst die südlichen Sümpfe, das Stammesgebiet der ältesten Orks, konnte sie nicht stoppen. Schließlich erreichten sie das Bergtal der Sippe des Feuers, dem mächtigsten aller Klans.
Auf allen Stationen metzelten sich die Menschen in blutigen Schlachten durch die Orkreihen, welche von der großen Zahl der Menschen, die für sie bisher völlig unbekannt waren, komplett überrascht und überrumpelt wurden. Zu verteilt waren die Streitmächte der Orks, so dass sie nicht auf die Invasion reagieren konnten. Als die Menschen im Norden das Orkenreich durchschritten und dessen Grenzen hinter sich gelassen hatten, wurde ihnen der Rückweg von der geballten Macht der Orks versperrt, die sich dort zusammen zogen.
Schnell mussten die Menschen eine sichere Zuflucht suchen und fanden in einer Bergenge ein kleines Tal, welches einfach zu befestigen war. Sie errichteten eine Festung und verschanzten sich. Die Orks griffen immer wieder über und belagerten die Festung. Bald mussten die Menschen Hunger leiden und so war es erneut Merrldyn, der einen Entschluss fasste. Sein treu ergebener Diener und Gefährte Salus wurde von Merrldyn selbst auf die Erde geschickt, um dem Volk der Menschen zu helfen. Durch seine Heilkünste und seine Weisheiten gelang es den Menschen auch dieses Mal die Orks zu besiegen und so war der Krieg fürs Erste vorüber. Die Menschen konnten nicht zur Wüste zurückkehren. So blieben sie im Norden und gründeten dort ihr eigenes Königreich.
Merrldyns gute Taten für das Menschenvolk sowie die Entsendung von Salus, der dessen Lehren verbreitete und die Menschen in ihrer Kultur stärkte, sorgten dafür, dass nun nicht nur Salus verehrt wurde, sondern dass die Menschen des Nordens ihren beiden Gottheiten gewaltige Kirchen sowie vereinzelte Kapellen und Schreine errichteten, um diese zu verehren.